Vorträge: Alpidio Alonso Grau, Aydin Cubukcu, Sahra Wagenknecht, Natascha Strobl, Esther Bejarano | Podiumsgespräch | Abschlussfete
Einlass ab 10 Uhr
Gesamtmoderation: Dr. Seltsam
Konferenzsprachen: Deutsch, Englisch,Spanisch und Türkisch (Simultanübersetzung)
Es wird eine Kinderbetreuung angeboten.
Eintrittskarten: Gesamtkarte: 23/18 Euro (Einlass ab 10 Uhr), Podiumskarte: 12/9 Euro (Einlass ab 17 Uhr) Hinweis: Die Podiumsdiskussion wird übertragen. Es besteht kein Anspruch auf einen Sitzplatz im Humboldt-Saal. Karten sind noch erhältlich in der jW-Ladengalerie, Torstr. 6, Berlin, sowie an der Tageskasse.
10. 45 Uhr
Eröffnung mit der kubanischen Band »Proyecto Son Batey«
Kein Gott, kein Kaiser, kein Tribun: Selber tun!
Vervielfältigen sich die Krisen des Kapitalismus hin zu einer Krise der gesamten Gesellschaft? Was 2007 als Hypotheken- und Finanzkrise in den USA begann, wurde zu einer weltweiten Wirtschaftskrise, die bis heute nicht überwunden ist. Im Gegenteil: Das Jahr 2015 war in Europa zunächst beherrscht vom Vorgehen der EU unter Führung Deutschlands gegen den Versuch der griechischen Regierung, die schlimmsten Auswüchse der auferlegten Kürzungspolitik zu mildern. In der zweiten Jahreshälfte erreichten Hunderttausende Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten im Nahen und Mittleren Osten sowie denen Nordafrikas Europa – eine direkte Folge des von NATO und EU ausgeübten Staatsterrorismus von Libyen bis Afghanistan.
Aber die Brandstifter rüsten für weitere Kriege, die Neuaufteilung der Welt geht in die nächste Runde. Die Armut in den Zentren des Kapitals wächst, Demokratie und elementare soziale Standards werden abgebaut, Rechtskräfte bis hin zu Neofaschisten erhalten von Ost bis West, von Nord bis Süd in der EU Zulauf.
Diese Entwicklung begann nach der Niederlage des Sozialismus in den 1990er Jahren, heute hat sie wie in der letzten großen Krise zivilisations- und menschheitsbedrohende Formen angenommen. Denn die Kräfte der Vernunft, des Friedens, der Demokratie und des Sozialismus sind schwach. Kriegsgegner, Antikapitalisten, liberale Verteidiger von Demokratie und religiös motivierte Kämpfer gegen soziale Ausgrenzung, Gewerkschafter, Sozialisten und Kommunisten – sie sind diejenigen, die der Ausbeutung und Unterdrückung, der Abwälzung aller Krisenlasten auf die Bevölkerung und der Repression schon gegen bloßes Nachdenken über Veränderung der Verhältnisse entgegenstehen. Ihre wichtigsten Waffen sind ihr Zusammenschluss, die Überwindung von Resignation und Passivität, die Entwicklung von Selbstbewusstsein. Wo sind die Quellen für Protest, woraus kann Widerstand erwachsen? Das sind die Themen der XXI. Rosa-Luxemburg-Konferenz. Denn Brechts Satz hat erneut an Aktualität gewonnen: »Ändere die Welt, sie braucht es.«
Die Referenten der XXI. Rosa-Luxemburg-Konferenz werden über folgende Themen sprechen:
Grußbotschaft von Mumia Abu-Jamal, Journalist und politischer Gefangener in den USA | Vorstellung des Fotokatalogs in deutscher Erstausgabe und der gleichnamigen Ausstellung »Fidel es Fidel« von Roberto Chile, Kameramann und Fotograf aus Kuba | Gerardo Hernández mit einer Grußbotschaft der Cuban Five, der vor einem Jahr aus US-amerikanischen Gefängnissen entlassenen Helden |
Live-Schaltung zu Alexej Markow, Gründer und politischer Kommandeur der Kommunistischen Einheit der Brigade »Prisrak« im Donbass | Buchpremiere: Wladislaw Hedeler und Volker Külow über die Neuedition von Lenins »Imperialismus« | Auftritt der türkischen politischen Band Grup Yorum |
Aktivisten aus der Flüchtlingsbewegung zu ihren aktuellen Kämpfen | Auftritt der deutsch-türkisch-italienischen Rapgruppe Microphone Mafia | Vorstellung des Preises für Solidarität und Menschenwürde des Bündnisses für Soziale Gerechtigkeit und -Menschenwürde e. V. |
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Willi Baer und Karl-Heinz Dellwo zur »Bibliothek des Widerstandes« |
Kröten schlucken oder Zähne zeigen: Ist die Linke noch zu retten?
In der Bundesrepublik haben rechte und neofaschistische Kräfte Zulauf. Wie in der Weltwirtschaftskrise nach 1929 werden sie zum Teil systematisch gefördert, erhalten Platz in Massenmedien und werden als mögliche Herrschaftsreserve aufgebaut. Zudem zeigt sich: In diesem Land existiert ein »tiefer Staat«, der mit für die organisatorische und politische Lenkung solcher Kräfte bis hin zum Terrorismus sorgt. Die Vorgänge um den »Nationalsozialistischen Untergrund« oder um das NPD-Verbotsverfahren lassen offenkundig lediglich die Spitze des Eisbergs erkennen.
Es kann aber nicht nur um Aktionen gegen Rassisten und Neofaschisten, gegen die Verbreitung ihrer Ideologie gehen. Faschismus ist Fleisch vom Fleisch des Kapitalismus. Die Rechtsentwicklung hat ihren Ursprung dort, wo sozialer Rassismus die Leitschnur des Handelns ist – in Konzern- und Bankzentralen, in politischen Hauptquartieren und den Chefetagen der Medien. Sie glaubten sich nach 1990 von allen Hemmungen gegen die da unten befreit und feierten jede Demontage von sozialen und demokratischen Rechten als »Reform«. Nationalistischer Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und chauvinistische Hetze ergänzen diese Politik seit jeher. Die Kombination von beidem wirkt systemstabilisierend. In der gegenwärtigen Krise wird der Übergang zu autoritären Herrschaftsformen systematisch betrieben.
Was setzen wir denen entgegen, die rechte Parolen salonfähig machen? Wie begegnen wir dem alten neuen Bestreben, »linke« Begriffe – von Frieden bis Demokratie – für rechte Bewegungen nutzbar zu machen? Wie verbinden wir die Bekämpfung neofaschistischer Ideologie und Politik mit dem Kampf für breite Bündnisse, um bereits Errungenes zu bewahren? Darüber diskutieren die Teilnehmer der Podiumsdiskussion der XXI. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz.
Lena Kreymann, Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) | Ellen Brombacher, Kommunistische Plattform, Die Linke | Esther Bejarano, Musikerin und antifaschistische Aktivistin |
Dieter Frielinghaus, Theologe und Pastor im Ruhestand | Moderation: Arnold Schölzel (jW-Chefredakteur) |
Abschlussfete ab 20.30 Uhr im Foyer
Wir feiern gemeinsam 25 Jahre Cuba Sí, 25 Jahre konkret gelebte politische und materielle Solidarität, mit der Band
»Proyecto Son Batey« und leckeren Mojitos
In den Wochen vor der Konferenz veröffentlicht junge Welt vorbereitende Artikel. Eine Beilage mit den Beiträgen der Referenten erscheint in der Ausgabe vom Mittwoch, 27. Januar 2016.
Die Broschüre zur XXI. Rosa-Luxemburg-Konferenz erscheint Ende März 2016.
(Erhältlich an allen Bahnhofskiosken und in der jW-Ladengalerie, auf den Internetseiten: www.rosa-luxemburg-konferenz.de und www.jungewelt-shop.de. Telefonische Bestellung unter: 0 30/53 63 55 37)
Zu bestellen im jW-Shop
Das URANIA-Haus finden Sie mitten in der City West, An der Urania 17, 10787 Berlin. In der Nähe der U-Bahnhöfe oder Bushaltestellen Wittenbergplatz und Nollendorfplatz. Diese sind vom Bahnhof Zoologischer Garten mit Bus (100, M46) und U-Bahn (U2) in wenigen Minuten zu erreichen. Karte anzeigen
Die gesamte Konferenz wird am 9. Januar direkt auf unserer Homepage per Livestream übertragen. In den Tagen nach der Konferenz werden wir zudem wieder Höhepunkte der Veranstaltung als Videoaufzeichnung zur Verfügung stellen.
Kunstausstellung
Ausstellungseröffnung um 10.30 Uhr
Gruppe Tendenzen Berlin: »Ni dieu, ni maître: Wir brauchen keine anderen Herren, sondern keine!«
Zum dritten Mal organisiert die Gruppe Tendenzen Berlin gemeinsam mit der Tageszeitung junge Welt im Rahmen der Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz eine Kunstausstellung. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler haben wieder ihre Werke eingereicht, von denen eine Jury die besten für die Exposition gewählt hat.
Jugendpodium: Jung, brutal, gutaussehend?
Wie kämpft und organisiert sich die revolutionäre Jugend?
Brennende Flüchtlingsheime, Ausbildungsplatzmangel, Schulzeitverkürzung, immer mehr Kriegseinsätze der Bundeswehr. Wir, die Jugend in Deutschland 2016, wird die erste Generation sein, die einen geringeren Lebensstandard hat, als ihre Eltern – von ein paar superreichen Unternehmerkindern mal abgesehen. Welche Aufgaben stellen sich linken und revolutionären Jugendorganisationen vor diesem Hintergrund aktuell? Wie kann es gelingen, aktiv in Kämpfe einzugreifen und Widerstand zu entwickeln? Braucht es eine Perspektive über das Tagesgeschehen hinaus, und wenn ja, wie sieht sie aus? Kurz: Wie kämpft und organisiert sich die revolutionäre Jugend heute? Diese Fragen diskutieren VertreterInnen aus der Gewerkschaftsjugend, Julius Zukowski-Krebs vom BundessprecherInnenrat der linksjugend.solid, der Rote Aufbau Hamburg und Max Matthes vom Bundesvorstand der SDAJ
Kleistsaal, 14-16 Uhr
Wichtiges Datum nach der Konferenz:
10. Januar 2016: Demonstration zur Ehrung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht vom U-Bhf. Frankfurter Tor zur Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde,
Start: 10 Uhr.
Anschließend gibt es am Stand der Tageszeitung junge Welt an der Gedenkstätte Gelegenheit zu Gesprächen mit Kollegen aus Redaktion und Verlag bei einem Becher Glühwein.
Sonderöffnung der jW -Ladengalerie am 10. Januar 2016, ab 13 Uhr, Ausstellung:
»Der saure und der faule Apfel«, 12 plastische Portraits und eine Figur von Christiane Rößler
jW-Ladengalerie, Torstr. 6, Berlin-Mitte
(U-Bhf. Rosa-Luxemburg-Platz), Eintritt frei, bis 12.1.2016
Spendenunterstützung:
Verlag 8. Mai GmbH
Verwendungszweck: RLK 2016
IBAN: DE 50 1001 0010 0695 6821 00
BIC: PBNKDEFF